50 Jahre Pro Mobil – ein zusammenfassender Bericht – Pro Mobil e.V. – Verein für Menschen mit Behinderungen

50 Jahre Pro Mobil

Ein zusammenfassender Bericht

von Kerstin Ehmke-Putsch

Freitag, 03.05.2019 - Heiligenhaus

Freudige Aufregung auf der Robbeninsel: Frau Kerstin Griese (MdB), parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit und Soziales (SPD), besuchte heute Morgen die kleinen Robben, um Ihnen das schöne Buch der Aktion Mensch „Die Bunte Bande – Das gestohlene Fahrrad“ vorzulesen.

Gebannt hörten die kleinen Robben zu, wie Frau Griese ihnen spannend und mit viel Freude die Geschichte vorlas und immer wieder die Kinder ermunterte, mit zu machen oder kleine Fragen zu beantworten.

Besonders faszinierend fanden die zwölf kleinen Robben die Tatsache, dass das Buch in Blindenschrift lesbar ist und jeder wollte und durfte immer mal wieder die Seiten ertasten.

Ein schönes Beispiel für gelungene Inklusion und ein schöner Beitrag zum Aktionstag der Aktion Mensch, wie auch zum 50. Geburtstag von Pro Mobil.

Freitag, 03.05.2019 - Velbert

Es war ein gelungener Festakt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag von Pro Mobil, wie Aktionstag der Aktion Mensch zur aktiven Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonnvention. Die Veranstaltung fand unter dem Motto #MissionInklusion – die Zukunft beginnt mit Dir statt.

Dass dieser Festakt überhaupt in ausreichend großem und barrierefreiem Rahmen stattfinden konnte, ist zunächst den Technischen Betrieben Velbert zu verdanken, die dem Verein zu diesem Zwecke die Kantine des Hauses zur Verfügung stellten. Bereits eingangs sorgte der Gospelchor „House of Solution“ für eine gute Stimmung unter den knapp 150 Besuchern.

Eröffnet wurde die Feier durch Frau Margit Benemann, Geschäftsführerin von Pro Mobil e.V., wie auch durch den Schirmherrn, Herrn Wilfried Oellers, Mitglied des Bundestages, CDU.

Anschließend folgte ein Film von Pro Mobil, über die Chronik und Entwicklung des Vereines, hin zu einer Elterninitiative hin zu einem Verein mit über 500 Mitarbeitern. Besonders hervorzuheben ist, dass auch die Gründerin, Frau Dr. Rosemarie Osenberg, unter den Gästen begrüßt werden konnte.

Danach folgte eine anregende Podiumsdiskussion zum Thema  „Die Zukunft beginnt mit Dir – Umsetzung des BTHG“. Moderiert wurde diese von Frau Dr. Maria Lüttringhaus, Institut für Sozialraumforschung Essen.

Auf dem Podium diskutierten als Experten in eigener Sache: Frau Nicole Andres (Beraterin in der EUTB) und Herr Constantin Grosch (Inklusionsaktivist). Mit in der Runde auch Herr Tobias Fischer (Kompetenzzentrum selbstbestimmtes Leben) wie auch Frau Brüning-Tyrell (LVR, Projektleitung BTHG-Umsetzung) und Herr Wilfried Oellers (MbB, CDU).

v.l.n.r.: Tobias Fischer (KSL), Heike Brüning-Thyrell (LVR), Nicole Enders (EUTB), Wilfried Oellers (MdB), Dr. Maria Lüttringhaus (Moderation), Constantin Grosch (Inklusionsaktivist)

Frau Lüttringhaus fragte eingangs nach dem „Geist des Gesetzes“ und bat zunächst um die positiven Einschätzungen hierzu. Herr Grosch, der vor allem die Umsetzung des Gesetzes und die „Deckelungen“ kritisiert, sieht es dennoch positiv, dass Teilhabe nun endlich gesetzlich verankert sei. Er betont, dass es wichtig sei, dass alle Menschen die gleiche „Autonomie“ haben. Herr Fischer (KSL) ist ebenfalls unglücklich darüber, dass die Umsetzung in der Bewilligung von Leistungen je nach Kommune sehr unterschiedlich sei und kritisiert zu viele Ablehnungen unter Brechung des Rechtes.

Frau Brünung-Thyrell hebt besonders aktuelle Modellprojekte hervor, welche die Gesamtsituation optimieren sollen. Und Frau Anders, der EUTB freut sich ebenfalls über jeden Kunden, der den Weg zu ihr findet und dankbar ist, stellt jedoch auch fest, dass insgesamt noch viel zu tun ist und viele unter den ständen Leistungsablehnungen oder auch unter „poolling“ leiden.

Herr Öllers betont die Notwendigkeit bürgerlichen Engagements und sieht das BTHG als einen 1. Schritt in die richtige Richtung.

An dieser Stelle schwenkt die Diskussion auf die Empörungspunkte und Herr Grosch betont, dass es fatal sei, dass Leistungen gedeckelt würden, wobei gleichzeitig die Fallzahlen steigend sein. Die „Quadratur des Kreises“ könne nur dazu führen, dass es auf Kosten der Qualität ginge.

Der „1. Schritt“ sei inzwischen mehr als zwei Jahre alt und er fordert den Bundesgesetzgeber auf, die Umseetzung des Gesetzes nun endlich zu klären.

Schlussendlich entstand eine Diskussion darüber, wo man als Mensch mit Behinderung am besten hinzieht, um bei der Umsetzung des Gesetzes die bestmögliche Leistung zu erhalten.

Der Festakt endete mit einem schönen Buffet und lud ein zu interessanten Diskussionen und Tischgesprächen, die – wenn auch in kleinen Schritten – wieder ein kleines Stück weiter gehen in Richtung der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Samstag, 04.05.2019 - Velbert

Kein schlechtes Wetter kann Pro Mobil e.V. bremsen, wenn es darum geht, die UN-Behindertenrechtskonvention voran zu treiben ein buntes Fest, und einen runden Geburtstag in der Innenstadt von Velbert zu feiern.

Und bei allem Wetter wurden wir durch Frau Kerstin Griese, parlamentarische Staatssekretären (MdB, SPD) einmal mehr als Schirmherrin gut „beschirmt“.

Auch die Sparkasse HRV stellte uns freundlicherweise ihren gut überdachten Eingangsbereich als Bühne zur Verfügung.

Neben vielen Aktionen für Kinder und Erwachsene, gab es einen inklusiven Lauf über 3 verschiedene Längen. Zunächst begannen die Kleinsten die 300m-Strecke. Mit dabei viele Kinder und Eltern der inklusiven Kita „Die kleinen Holzwürmer“ von Pro Mobil in Solingen. So war die jüngste Starterin 6 Monate alt und startete gemeinsam mit ihrem Papa im Kinderwagen.

Alle konnten mitmachen, egal ob mit Rollstuhl, Rollator, Gehhilfen, Kinderwagen oder auch einfach laufend und am Ende des Laufes warteten wieder Medallien für alle, welche von Herrn Weise, stellv. Bürgermeister von Velbert, verteilt wurden.

Neben Hüpfburg und Inklu-Memory bot die Handicapklettergruppe vom Deutschen Alpenverein, Sektion Rheinland Köln, eine besondere Aktion an der Kletterwand an. Nicht nur für die Rollstuhlfahrer ist es ein unbeschreibliches Gefühl, zunächst stehend, später – gut angeseilt – mal außerhalb des Rollstuhles die Welt von oben zu sehen. Mit viel Herzblut und Engagement war dies für alle Beteiligten ein besonderes Highlight. Der älteste Kletterer war 80 Jahre alt und auch für ihn war es ein besonderes Erlebnis.

Auf der Bühne führte Daniel Patano von Radio Neandertal durch ein buntes Programm, welches musikalisch von der inklusiven Band „Udo & Friends“, wie auch von der IHLA Combo der Integrationshilfe Velbert begleitet wurde.

Allen Wettern zum Trotz ein schönes Fest für alle mit vielen Gästen und Zuschauern, heißen Rhythmen und schönen Aktionen.